A. J.
Vita
Darsteller
Andreas Jenny wurde 1952 in Basel geboren und wuchs in einer Künstlerfamilie auf.
Seine Mutter, Trudi Gerster, war eine Schauspielerin, die sich ganz auf das Märchenerzählen spezialisierte. Sein Pflegvater, Maximilian Wolters, war Schauspieler, führte Regie und lebte seinem Pflegsohn einen selbstverständlichen und leidenschaftlichen Umgang mit den verschiedensten Künsten vor.
Mit 8 Jahren wurde A. J. von Renato Cibolini erstmals für eine Bühnenrolle engagiert und verbrachte von da an einen Grossteil seiner Freizeit mit der Schauspielerei: Vom Weihnachtsmärchen und Jugendstück über das Hörspiel … Komödie, Operette, Musical, Fernsehspiel, Kriminalfilm, bis zu Drama, Werbung und Fernsehshow … er durfte in verschiedensten Sparten Erfahrungen sammeln, lernte fechten und singen, und nach Ende der Schulpflicht erlebte er abenteuerliche Jahre als vielbeschäftigter Darsteller.
Die Schauspielerei war ein Selbstläufer und er hatte das Glück mit Darstellern, wie Buddy Elias, René Besson, Ruedi Walter, Jörg Schneider, Stefanie Glaser, Edy Huber, Paul Bühlmann, Peter Uwe Arndt, Colette Greder, Christopher Mitchum und mit Regisseuren wie A. R. Stemmle, Alejandro Jodorowsky und vielen anderen zu arbeiten. Er drehte in Baden Baden, Monte Carlo und Berlin, Fanpost begann einzutrudeln, die Eltern sahen ihn an der Schwelle zum internationalen Durchbruch und wähnten ihn „auf der sicheren Seite“, als er beschloss aus dem Traum seiner Eltern zu erwachen und seinen eigenen Traum zu leben. 1974 verliess er die Bühne um zu lernen und zu gegebener Zeit mit eigenen Inhalten wieder zu kommen.
Für die kommenden 10 Jahre machte er eine einsame Bergwaldhütte zu seinem Lebensmittelpunkt, und verdiente sein Musikstudium u. a. mit Illustrationsaufträgen der elterlichen Märchenmanufaktur.
2011 kehrte er als Erzähler seiner eigenen Geschichte MOLADINEE zu seinen Wurzeln zurück.
Musik
Frühe Einflüsse: Spike Jones, Mantovani und Glenn Miller drehten bis 1959 auf dem mütterlichen Plattenteller stetig ihre Runden.
Ab 1959 brachte ihm sein Pflegvater Maximilian Wolters (Violine) die klassische Musik nahe, und die Singstunden bei Herr Liebendörfer weckten seine Begeisterung für das Singen.
Mit 12 dirigierte er vor dem Plattenspieler leidenschaftlich Beethovens Sinfonien und vertiefte sich gerne über längere Zeit in einzelne Werke wie Lionel Barths „Oliver“.
1970 hörte er im Casino Montreux erstmals die britischen Musiker Rick Wright, Nick Mason, David Gilmour und Roger Waters. Nach dem Konzert hatten sich Tore zu eigenen inneren Klangwelten aufgetan, und er beschloss Musiker zu werden. Vor allem interessierte ihn die Stimme als lautmalerisches Instrument.
1971 half ihm der Tenor Robert Wyss stimmlich in den Sattel. 1972 stellte A. J. sein erstes multimediales Projekt „Da ist ein Krieg“ (Lied und Cartoons) auf die Beine. 1973 entdeckte A .J. durch das Spiel des Perkussionisten Barni Palm, seine Leidenschaft für die Perkussion. 1974 fand er in Indien seinen Lehrer und begann das Studium der Tabla (Hindustani Perkussion) bei Asthan Vidvan D. Seenappa in Mysore. Bei M. A. Krishna Murty (Mysore) lernte er die Anfänge carnatischer Percussion.
Ende 70er/ Anfang 80er Jahre: Erste Soloauftritte und Engagaments als Perkussionist in verschiedenen Formationen.
1982 – 1985 Studien von Bhajans (Spirituelle Gesänge) in den Ashrams von Haidakhan Babaji (Himalaya) und Sathya Sai Baba (Andhra Pradesh).
Es entstand Musik für folgende Trudi Gerster-Märchentonträger:
Vom wunderfitzige Elefäntli (Radio DRS, Ex Libris)
Mutter Erde (Radio DRS, Basilius)
Säuligschichte (Verena Jenny, Tudor),
Müüsligschichte (Verena Jenny, Tudor)
S Drachemeitli Mirabell (Verena Jenny, Tudor),
Gschichte us de Bible (Christoph Mächler, Universal)
Dschungelbuech (Richburg Recording, EMI)
Zauberhexen- Hexenzauber (Verena Jenny, Tudor) … u. v. m.
Eigene Projekte:
1994: PHURO/LOBGESANG Lieder mit Texten von Franz von Assisi, Haidakhan Babaji, Jesus Christus, und Sathya Sai Baba. (Studioproduktion)
1995: TATSAVITUVA Lifeprojekt mit Verena (Lithophon, Gong, Gesang)
2000/2002: STIMMENTANZ 1 (Perkussion und Stimme, Studio)
2003: DHARPHOSHARS GESANG Lieder, Gebete, Perkussion (Life)
2006: HERR UNSICHTBAR eine Bilder – und Klangreise (Life)
2011: SEENAPPASONG Stimme, Perkussion
20011/2014: MOLADINEE Musizähltes Bildermärchen (Life + Studio)
2015: KUNSTKISTE, JUKEBOX (Life)
Bildende Kunst
Als Kind war A. J. ein begeisterter Vielzeichner. 1970 besuchte er den Vorkurs an der Kunstgewerbeschule Basel. Das Freihandzeichnen bei Fritz Ryser nährte seine Leidenschaft für das Zeichnen. Illustrationsaufträge ermutigten ihn, die lukrative aber zwiespältige Schauspielerei gegen einen Job als Märchenbildermaler einzutauschen. Mit diesen Aufträgen finanzierte er sein Musikstudium und baute sich ein zweites Standbein auf. Es entstanden Bilderbücher, zahlreiche Schallplattenhüllen, und ab 1986 in Zusammenarbeit mit seiner Frau Verena Märchenbücher im Auftrag von Trudi Gerster und verschiedenen Verlagen.
2003 löste er sich von der Illustration und begann 2004 erstmals grossformatigere Bilder zu malen.
Von der einfachen abstrakten Form, dem ersten Kopffüssler im Kindesalter – bis zur äusseren Grenze der Konkretisierung mit MOLADINEE, landete A. J. über Werke wie ANTOINETTE MONSTERMACHER, … mit dem Kopffüssler HOGU UNSICHTBAR auf neuer Ebene wieder beim Ausgangspunkt. Zwar kümmert sich A. J. heute vorwiegend um Farben, doch die Lust am Fabulieren und Geschichten erzählen bricht sich auch in seinen abstrakten Werken immer wieder Bahn. Er bewegt sich stets in Grenzbereichen von Abstrakt und Konkret und so ist seine Arbeit ein Tanz zwischen den Welten.
Heute lebt A. J. mit seiner Familie als freischaffender Maler und Musizähler in der Ostschweiz.
Ausstellungen 1980 – 2016:
Kunsthalle Basel, Katakombe Basel, Galerie Zanin Basel, Art Shop Basel, Galerie S.Brunner Zürich, Ortsmuseum Schänis, Galerie Kunstpause Herznach, Scala Basel, Zentrum der Einheit Brienz, Schule der Zukunft Siebnen, Im Spitalpark Olten, Galerie 35 Lissach, Blickwinkel Richterswil, Mohini Zürich, Schweizerisches Landesmuseum Zürich, Forum Schweizer Geschichte Schwyz